Parkett in Richtung Licht verlegt sorgt für eine harmonische, gleichmäßige Oberfläche. © MeisterWerke Schulte GmbH.

Verlegerichtung von Parkett

9. Oktober 2021

Auf das Muster kommt es an

Neben der Wandfarbe beeinflusst der Boden die Wirkung eines Raumes entscheidend. Ist die Wahl auf Parkett gefallen, stehen dem Bauherren eine Vielzahl von Holzarten, Sortierungen und Verlegemustern zur Verfügung. Der Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp) erklärt, was es mit Landhausdiele, Fischgrät, Englischer Verband oder Würfel auf sich hat und wie die Verlegerichtung die Raumatmosphäre beeinflusst.


Neben technischen Notwendigkeiten spielt auch die gewünschte Raumwirkung eine große Rolle bei der Entscheidung für die Verlegerichtung eines Holzbodens. „Eine erste Orientierung kann es sein, die Dielen immer mit dem Lichteinfall des größten Fensters zu verlegen“, erklärt vdp-Vorsitzender Michael Schmid. „Auf diese Weise folgen die Dielen dem Verlauf des Lichts, das so Fugen und kleine Unebenheiten schluckt.“ Das Resultat ist eine glatte, ebenmäßige Oberfläche, die für eine harmonische Wirkung sorgt.

Ein weiteres Kriterium können die Längs- und Querseiten des Raumes sein. „Liegt das Parkett quer zur langen Seite des Raumes, wirkt der Raum breiter. Verlegt man parallel zur Längsseite, wirkt er tiefer“, so Schmid. Aber nicht nur die Richtung, auch die verschiedenen Hölzer und ihre Farben oder Oberflächenbehandlung haben verschiedene ästhetische Effekte.

Bild 1: Parkett in Richtung Licht verlegt sorgt für eine harmonische, gleichmäßige Oberfläche. © MeisterWerke Schulte GmbH.
Querverlegt lässt Parkett einen Raum breiter wirken. © MeisterWerke Schulte GmbH.

Farbton des Holzes wichtig

Dunkles Parkett verleiht einem Raum eine intime, warme Atmosphäre. Auf kräftigen Parkettböden wirken helle Möbel besonders gut. Dunkle bis mitteldunkle Töne bieten z.B. die Holzarten Eiche, Robinie, Nussbaum oder Kirsche. Wer noch intensivere Farbtöne wünscht, kann auf Räuchereiche oder Eiche mit dunkel geölter Oberfläche zurückgreifen. „Lebhafte Muster an Möbeln oder Tapeten harmonieren dagegen besonders mit einem dezenten, hellen Fußboden, der den Raum größer wirken lässt“, erklärt der Parkettexperte. „Ahorn, Birke, Esche, Erle und Kiefer sind Vertreter heller Hölzer und eignen sich als stille Wegbegleiter im Raum. Liebhabern der nordischen Einrichtungskultur stehen daneben noch weiß geölte Oberflächen zur Verfügung.“

Verlegemuster: die große Vielfalt

Fischgrät: nach wie vor eine der beliebtesten Verlegearten. © MeisterWerke Schulte GmbH. Fischgrät: nach wie vor eine der beliebtesten Verlegearten. © MeisterWerke Schulte GmbH. [/caption]

Landhausdiele

Schiffsboden oder Englischer VerbandFischgrät„Das Fischgrätmuster erfreut sich aktuell einer wiederkehrenden Beliebtheit“, betont Schmid. „Die einzelnen Parkettstäbe sind entweder im klassischen Stil mit einem 90°-Winkel oder im französischen Stil mit einem Winkel von 45° oder 60° angeordnet.“ Besonders häufig findet man dieses zeitlose Muster in Gründerzeithäusern oder Altbauwohnungen aus der Zeit um die Jahrhundertwende, da es gerade in großen Räumen seine ganze Wirkung entfaltet.
Bei mehreren Raumebenen ist es auch möglich, zwei Verlegarten zu kombinieren. © MeisterWerke Schulte GmbH.
Bei mehreren Raumebenen ist es auch möglich, zwei Verlegarten zu kombinieren. © MeisterWerke Schulte GmbH.

Würfel

„Dies wirkt geometrisch und ordnend“, betont der Parkettexperte und gibt noch einen Tipp. „Vorab sollte man sich überlegen, wie viel Parkett sichtbar bleibt, wenn der Raum eingerichtet ist. Vor allem ein aufwändiges Verlegemuster benötigt Platz und kann seine Wirkung gerade dann entfalten, wenn es nicht unter dem Teppich verschwindet. Aber wofür man sich auch entscheidet: Am Ende zählt der individuelle Geschmack.“ Eine Hilfestellung bei der Entscheidung für den optimalen Holzboden bietet dem Verbraucher der gut sortierte Fachhandel oder der Parkettverleger in seinen modernen Ausstellungsräumen. „Gradlinige Verlegemuster und die Landhausdiele können vom erfahrenen Heimwerker auch selbst verlegt werden. Fischgrät, Würfel oder andere Musterverbände sollte man lieber den Profis überlassen“, rät Schmid abschließend.

Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V.

Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle in Bad Honnef. Zurzeit sind 22 Parkett-Hersteller im vdp organisiert, die mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentieren. Auf seiner Website www.parkett.de informiert der vdp Fachleute und Endverbraucher über alles Wissenswerte rund um das Parkett.

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