Sitzgruppe Rain © ADA

Innovative Einrichtungskonzepte made in Austria

3. Februar 2020

Wie werden wir in Zukunft wohnen?

Welche Einrichtungstrends erwarten uns im nächsten Jahr? Um diese Fragen beantworten zu können, lohnt sich der Blick auf die großen Themen, die derzeit die Welt bewegen. Gesellschaftliche Megatrends wie Digitalisierung und Konnektivität, Urbanisierung, Mobilität, Individualisierung oder Neo-Ökologie wirken sich aufs Wohnen aus. „Gesellschaftliche Entwicklungen betreffen auch die Einrichtungsbranche. Sie verlangen nach innovativen Konzepten und Produkten“, sagt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. „Viele spannende, zukunftsweisende Wohnkonzepte entstehen in Österreich. Die heimische Möbelindustrie gehört schon lange zu den Vorreitern in Sachen regionale Wertschöpfung und Nachhaltigkeit – und hat auch bei wichtigen Trendthemen wie Flexibilität, Modularität und Funktionalität die Nase vorn.“


Wohntrend Nummer eins sind Wohlfühlmöbel aus natürlichen Materialien mit angenehmer Haptik und handwerklichem Charme. In hektischen oder unsicheren Zeiten soll das eigene Zuhause ein Ort der Ruhe und Erholung sein. Man möchte sich auf dem Sofa in einen hochwertigen Stoff kuscheln, sich im Bett gegen ein Kopfteil aus feinstem Leder lehnen oder am Tisch sitzend das edle Naturholz unter den Händen spüren. Zum Trend der Natürlichkeit gehören aber auch sanfte, harmonische Naturtöne und organische Formen: Von einem Sessel mit weichen Rundungen fühlt man sich umarmt. Vor allem im persönlichsten aller Wohnbereiche, dem Schlafbereich, ist der Wellness-Aspekt von großer Bedeutung. Das Schlafzimmer wird zum „Wohnzimmer für das Ich“, einer ganz individuell gestalteten Rückzugsoase. Ein aktueller Gegentrend zu den minimalistischen Einrichtungsstilen der vergangenen Jahre ist „Neo déco“, die Neuauflage des Art déco-Stils. Die neue Eleganz spiegelt sich in luxuriösen Materialien, edlen Oberflächen und satten Farben wider. Bei den Wohntrends 2020 kommt insgesamt mehr Farbe ins Spiel: vom kräftigen Blau bis zu soften Pastellnuancen.
Sitzmöbelkollektion Crafted Collection © Joka
Sitzmöbelkollektion Crafted Collection © Joka

Wohlfühlmöbel liegen im Trend

Heimische Fertigung, natürliche Wohlfühlmaterialien und eine möglichst nachhaltige Produktion sind heutzutage wichtige Entscheidungskriterien beim Möbelkauf. Kunden möchten wissen, aus welchen Werkstoffen ihre Einrichtung besteht – und von wem sie wo unter welchen Bedingungen hergestellt wird. Neben dem Umweltschutzbestreben und dem Bedürfnis, einen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten, steckt auch der Gedanke an die eigene Gesundheit dahinter. Ein verstärktes Gesundheitsbewusstsein zählt ebenfalls zu den gesellschaftlichen Megatrends. Der Mensch verbringt einen Großteil seines Lebens in Innenräumen, daher hat die Qualität der Raumluft einen großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden.

Sitzgruppe Helsinki © St. Karasek
Sitzgruppe Helsinki © St. Karasek

Naturmaterialien und organische Formen

Zu den nachhaltigen Einrichtungslösungen zählen altbewährte Naturmaterialien wie Holz. Zum Holz gesellen sich weitere Naturmaterialien wie Leder, Baumwolle, Leinen, Rattan oder Naturstein.
Natürlichkeit zeigt sich aber auch bei der Form- und Farbgebung: Organische Formen und eine natürliche Farbpalette liegen derzeit im Trend. Möbel mit sanften Kurven strahlen Ruhe aus und verwandeln das Zuhause in eine Wohlfühlzone. Vor allem bei Sofas und Sesseln zeigen sich die weichen Rundungen, die optimal zur menschlichen Silhouette passen.

Klimaneutrale Matratze redmoon genesis © Elastica
Klimaneutrale Matratze redmoon genesis © Elastica

Guter Schlaf gilt als Must-have

Zum Megatrend Gesundheit gehört auch der hohe Stellenwert, den das Thema „guter Schlaf“ derzeit einnimmt. Dabei geht es in erster Linie um hochwertige Betten und ergonomische Schlafsysteme, die für eine erholsame Nachtruhe sorgen – aber auch um eine ganzheitliche Schlafzimmereinrichtung. In Zeiten der offenen Grundrisse verschmelzen Küche, Esszimmer und Wohnzimmer zu einer großen Wohnbühne, auf der sich das gemeinsame Leben mit der Familie, Freunden, Mitbewohnern und Nachbarn abspielt. Das Individuum braucht aber auch Rückzugsräume und so wird das Schlafzimmer – in Kombination mit dem Bad und dem Ankleidezimmer – zu einem privaten Backstage-Bereich.

filigno Wohnwand mit Metallrahmengestell © TEAM 7
filigno Wohnwand mit Metallrahmengestell © TEAM 7

Das Schlafzimmer wird zum neuen Wohnzimmer

Für diese persönliche Wohlfühloase benötigt man Einrichtungslösungen, die exakt auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Möbel und Materialien mit angenehmer Haptik spielen in diesem Wohnbereich eine besonders wichtige Rolle. Zu den Wohlfühlmöbeln für das Schlafzimmer zählen auch Boxspringbetten, die mit Komfort punkten. Gefragt sind außerdem Möbelstücke, die den Raum mit zusätzlichen Funktionen aufladen: So bietet das neue, wohnliche Schlafzimmer auch Platz für eine Sitzecke mit Sessel, einen Schminktisch oder ein kleines Homeoffice. Früher wurde das Schlafgemach nur nachts zum Schlafen genutzt – doch diese Zeiten sind vorbei. Dank der hohen Aufenthaltsqualität und ausgeprägten Wohnlichkeit lädt das Schlafzimmer nun zum längeren Verweilen ein.

Sitzgruppe Rain © ADA
Sitzgruppe Rain © ADA

Möbel für moderne Großstadtnomaden

In den Städten wird der Wohnraum immer knapper. Die Möbelbranche reagiert mit cleveren Einrichtungslösungen für das Leben auf kleiner Wohnfläche. Ein Erfolgsrezept lautet: kompakt und zugleich komfortabel. Multifunktionalität ist eine weitere wichtige Eigenschaft moderner Möbel. Möbelstücke, die mehrere Funktionen in sich vereinen, sorgen für eine hohe Wohnqualität auf geringem Raum. Außerdem ist Flexibilität gefragt: Die Möbel der Zukunft passen sich ihren Nutzern an – und nicht umgekehrt. Wandelbare Polstermöbel, Esstische mit intelligenter Auszugstechnik oder höhenverstellbare Tische ermöglichen eine flexible Nutzung, die den Alltag erleichtert.

Wichtiges Kaufkriterium: Umzugsfreundlichkeit

Persönliche Lebensumstände ändern sich: Der eigene Wohnraum kann sich verkleinern oder vergrößern. Paare ziehen zusammen, Familien bekommen Zuwachs, Pendler richten sich eine Teilzeitwohnung ein. Mit modularen Möbeln ist man immer auf der sicheren Seite. Sie lassen sich nach Bedarf umbauen oder ergänzen. Durch die zunehmende Mobilität der Gesellschaft wird auch die Umzugsfreundlichkeit zu einem entscheidenden Kaufkriterium. Möbel, die sich mühelos auseinander- und wieder zusammenbauen lassen, erfreuen sich großer Beliebtheit.

Das könnte Sie auch interessieren:
Zuhause 2020: Wir wohnen so schön wie nie zuvor