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Rustikal und edel – Furnier im Trend
26. Mai 2017Geschichten, die das Holz schreibt
Altes Holz wirkt gemütlich und vermittelt einen Hauch von Nostalgie. Wird es als Furnier verwendet, bringt das mehrere Vorteile: Es ist günstiger als Vollholz, die Verarbeitungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig und es kann – dem Trend entsprechend – für das Auge älter gemacht werden. Furnier beispielsweise in der Variante „gehackte Eiche“ ist von natürlich gealtertem Echtholz kaum zu unterscheiden. Der Vorsitzende der Initiative Furnier + Natur (IFN), Axe Groh, sieht in sägerauen, faserrauen und gebürsteten Optiken individuell auf den Kunden abgestimmte Optiken, die sogar mit Druck versehen werden können. Furnier in der Variante „gehackte Eiche“ ist von altem Echtholz kaum zu unterscheiden.
Vielfältig und einzigartig
Astige Eiche, Zirbelkiefer und historisches Holz können in allen Bereichen des Möbel- und Innenausbaus verwendet werden. Es handelt sich in jedem Fall um ein Unikat, denn jeder Baum ist anders gemasert und von seiner Umwelt geprägt. Glatte Furniere werden schon lange für die Veredelung von Autos oder Ski verwendet, sogar Schuheinlagen sind möglich. „Aufgrund der Bandbreite an Optiken ist die Entscheidung schwer – aber wer sich für Furnier entscheidet, wird viele Jahre begeistert sein“, so Groh.
Baden in Holz – Furnier macht es möglich
Eine Badewanne aus Holz – die Idee scheint doch sehr abwegig. Die Firma Bagno Sasso aus der Schweiz hat es möglich gemacht: Mit Furnier. Mit Mehrfachverleimung und präziser Technik wird den Ansprüchen an Wasserfestigkeit und Verzugsfreiheit entsprochen. Was in der Bootsfahrt, insbesondere auf Luxusyachten, alltäglich ist, wurde im Badewannensektor zum Hit: Eine optische Aufwertung der Nasszelle durch Furnier. Die auf Bestellung hergestellten Einzelstücke geben jedem Ambiente den Hauch von extravagantem Luxus, ein Wohlfühlbad mit dem besonderen Touch.
Furnier macht Musik
Was mit Furnier alles möglich ist, zeigt eindrucksvoll ein aktuelles Beispiel. Ein deutscher E-Commerce Manager erfüllte sich einen außergewöhnlichen Traum: In Anlehnung an die legendäre Gibson Les Paul E-Gitarre beauftragte er einen bayrischen Gitarrenbauer mit dem Bau einer Gitarre, die mit Riegelahorn-Furnier veredelt werden sollte. Der Gitarrenkörper aus dunklem Edelholz bietet nun einen aparten Kontrast zum mit Furnier veredelten Deck und der Kopfplatte. Auch das Elektrofach bekam eine Furnierschicht verpasst. Nach nur neun Tagen hatte Profi Hermann Gräfe die Arbeit fertiggestellt und konnte seinen Kunden voll begeistern. So entstand ein Meisterwerk, welches wirklich nicht alltäglich ist. Der Schlagzeug-Designer John Good verwendet Furnier ebenfalls und ist von der positiven Klangbeeinflussung durch die Furnier-Maserung überzeugt. Neben der optischen Aufwertung hat Furnier sohin auch einen akustischen Effekt bei Musikinstrumenten.
Französische Asteiche für Wein aus Österreich
Frankreich und Wein sind beinahe untrennbar verbunden. Wenn ein österreichisches Weingut für seine Inneneinrichtung auf Furnier aus französischer Asteiche setzt, ist das aber doch beeindruckend. Die Idee der M.Kaindl KG aus Wals bei Salzburg war, eine mit Weinbau korrespondierende Materiallösung zu finden. Rund 4.000 Quadratmeter Furnier, besonders schonend behandelt und optisch einzigartig, kamen für das Projekt zum Einsatz. „Eiche wird bei der Herstellung von Weinfässern schon immer verwendet – Furnier daraus zu verwenden, lag also nahe“, meint der Produktmanager Johannes Schuster. Von den Architekten Ludescher + Lutz wurde das Projekt umgesetzt und mit dem Niederösterreichischen Holzbaupreis sowie dem Staatspreis für Architektur ausgezeichnet. Besonders beeindruckend ist die furnierte Raumdecke, welche die angenehme Ausstrahlung des Neubaus für Produktion und Verkostung im Weingut Högl, Donautal, betont.
Neues Furnier – alte Optik
Die Variationen an nostalgisch wirkendem Furnier sind so vielfältig wie die Bäume selbst: So präsentiert beispielsweise Schorn & Groh mit dem „Shining Grey Sunblust“ ein Furnier, welches an von Sonne ausgebleichte Stämme erinnert. Bei „Coco Venezia“ mit Verfärbungen und Rissen hört man unwillkürlich das Knarren unterirdischer Balken am Canale Grande. Ganz anders die Optik der „Weißen Makasser“ der Firma K&L Holzprodukte: Mit einem interessanten Hell-Dunkel-Kontrast wird dieses Furnier zum garantierten Blickfang. Ein weiteres aktuelles Design des Unternehmens ist „Balkeneiche antik“ – bei diesem Furnier ist
der Name sozusagen Programm.
Klare Sicht mit Holz
Der Designer Roland Wolf hat sich die weichen und anschmiegsamen Eigenschaften von Furnier zunutze gemacht: Er kreiert Brillen mit dem besonderen Rohstoff Furnier, die dank der individuellen Maserung jeweils Einzelstücke sind. Verwendet werden vor allem heimische Hölzer, wobei dem Firmengründer die Räuchereiche besonders am Herzen liegt. Sie ist die dunkelste Holzart Europas und über Jahrhunderte in Moor eingebettet. Mit Furnier als Werkstoff wird aus der einfachen Sehhilfe Brille ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und Individualität. Über 70 Modelle stehen in der Kollektion von Rolf Spectacles zur Auswahl.
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