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Deutsche Werkstätten wachsen mit ihren Aufgaben
4. Juni 2016Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte
Die wirtschaftliche und politische Entwicklung Deutschlands im 20. Jahrhundert lässt sich an der Geschichte des Unternehmens wahrlich anschaulich studieren. Utopien, Realisierungen, Schwierigkeiten und viele Innovationen haben den Weg der Deutschen Werkstätten geprägt. All dies passiert fortwährend seit 1898 so gut wie ohne Unterbrechung und bestimmt die Chronologie des Unternehmens.
Karl Schmidt
Er gründete 1898, damals noch unter anderem Namen, die Deutschen Werkstätten. Geboren 1873 in Zschopau im Erzgebirge, hatte Karl Schmidt nach Wanderjahren als Tischler in Skandinavien und Großbritannien klare Vorstellungen, starken Willen gute Ideen und hohe soziale Verantwortung. Kurz vor der Jahrhundertwende im fortschrittlichen Dresden ansässig geworden, startete er mit 2 Mitarbeitern eine kleine Bau- und Möbeltischlerei. In dieser Epoche der Gründerzeit war die Sachsenmetropole Mittelpunkt europäischen Erfindungsreichtums und Experimentierfreudigkeit. 1909 war die Mitarbeiterzahl auf rund 450 angewachsen, Karl Schmidt legte den Grundstein für ein neues Fabrikgebäude im Norden Dresdens. Angelegt in der Form einer Schraubzwinge war dieses Gebäude auch der Startpunkt für den Bau der Gartenstadt Hellerau. Die Umsetzung einer klaren Vorstellung für den Alltag und die Lebensweise von Menschen, eine Symbiose von Arbeiten, Wohnen, Familienleben, Erholung und kultureller Weiterbildung, um das Leben insbesondere der Mitarbeiter und deren Familien lebenswert zu gestalten.
Nur das Beste
Die Rolle und Aufgabe der Künstler im Rahmen kunstgewerblicher Arbeiten sah der Unternehmensgründer Karl Schmidt Anfang des 20. Jahrhunderts in neuen, ungewöhnlichen Rollen. Er wollte von Anbeginn die Besten nach Hellerau holen und mit ihnen ganz neue Wege beschreiten. Diese Anforderungen sind bis heute die Maxime, auch heute arbeiten die Deutschen Werkstätten partnerschaftlich und im Dialog mit hervorragenden Architekten und Designern zusammen.
Eine besondere Atmospäre
Infineon, AMD und viele kleinere innovative Unternehmen haben sich in Hellerau angesiedelt. Es gibt hier offenbar eine besondere Atmosphäre, ein besonderes Klima, wo in die Zukunft gedacht und Visionen verwirklicht werden können. Die Betrachtung Helleraus und dessen Geschichte lässt erahnen, wie anregend die Atmosphäre des Ortes ist.
Mehr Ideen
„Raum“ ist verlässliche Konstante, in der die Deutschen Werkstätten denken und arbeiten. Sie ist seit der Reprivatisierung 1992 das worauf man sich stets verlassen konnte. Das Unternehmen musste sich in den vergangenen 20 Jahren immer wieder neu erfinden, es hat Krisen überstanden und hat sich zu dem entwickelt, was es heute ist: eines der weltweit führenden Unternehmen im Ausbau von Anwesen, Yachten, Vorstandsetagen und Großprojekten in Kunst und Kultur. 240 Menschen sind am Stammsitz in Hellerau für die Deutschen Werkstätten tätig, in den Niederlassungen und Repräsentanzen in England, Frankreich, der Schweiz, Russland, im asiatisch-pazifischen Raum und in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind es 50 weitere. Am Monbijouplatz in Berlin-Mitte unterhalten die Deutschen Werkstätten seit November 2012 eine eigene Repräsentanz.
Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben
Das gilt auch für ganze Teams, konfrontiert mit neuen Herausforderungen wird Herausragendes geleistet. So entwickelte sich auch die Arbeit der Deutschen Werkstätten an großen, privaten Hochbauprojekten der letzten Jahre. 2013 wurde eine 3.000 qm große Villa fertig gestellt, anschließend stand der Auftrag für eine private Residenz mit 5.000 qm auf 6,5 Geschossen an. Es war der gesamte, außerordentlich raffinierte und luxuriöse Innenausbau zu managen und in den Baukörper einzubinden. Unsere Kollegen von der hatten alle Hände voll zu tun. Es mussten sämtliche Gewerke koordiniert und maßgebliche Änderungen während der Bauzeit von der hauseigenen Ausführungsplanung kommuniziert und umgesetzt werden. In diesem überaus komplexen Bauvorhaben wurde ein äußerst anspruchsvoller Tischler-Innenausbau realisiert, selbstverständlich in den eigenen Werkstätten und vor Ort. 133 Firmen aus 10 Nationen waren am Bau beteiligt. 2015 arbeiteten auf der Baustelle 700 unterschiedliche Spezialisten, 90 bis 120 täglich. Die für dieses Großprojekt der Superlative notwendige Kraftanstrengung trieb die Deutschen Werkstätten und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an deren Grenzen und verschob sie darüber hinaus.Sag niemals nie
Der Projektleiter meinte damals: „Natürlich bin ich stolz. So ein Projekt werde ich nie wieder machen dürfen.“ Aber die Entwicklung zeigte, es geht immer noch höher, weiter, größer und natürlich besser. Inzwischen bauen die Deutschen Werkstätten sehr erfolgreich die Jachten der Superreichen aus, auch Züge und Privatjets zählen inzwischen zu den Aufträgen. Das Know-How wächst mit den laufend neuen Herausforderungen ständig.
Der Mythos Hellerau
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gebildet, hat unterschiedliche Facetten. Ziele, Gedanken, Ambitionen und Begriffe haben mehr als ein Jahrhundert lebendig überdauert, sie erfuhren immer wiederkehrende Transformationen. Die im Unternehmen geborenen Ideen, erworbenes Wissen und perfektionierte Fähigkeiten haben ganz wesentlichen Einfluss auf die Geschichte der Deutsche Werkstätten genommen. Und haben sich weit darüber hinaus manifestiert. Geschäftsführer Fritz Straub als Geschäftsführer, Philosoph und Menschenfreund ist es zu danken, dass in Hellerau die „alten“ Werte erfolgreich bewahrt und erfolgreich weiterentwickelt wurden.