Messe Köln

Das sind die Wohntrends 2016

12. Februar 2016

Die Ansprüche und Bedürfnisse haben sich verändert

Eine Ausstellerbefragung des VDM (Verein der deutschen Möbelindustrie) vor der imm cologne brachte die neuesten Tiefenströmungen in der Einrichtungsbranche zutage. Laut Pressesprecherin Ursula Geismann ist die Landflucht weiter steigend und die hohen Wohnungsmieten werden durch immer kleinere Wohnungen kompensiert. Dies stellt auch besondere Ansprüche an die Möbel – klein und multifunktional ist gefragt.

Bewusst gesund

Die Menschen kaufen bewusster und legen Wert auf gesunde Materialien aus nachhaltiger, ökologischer Wirtschaft. Ergonomisch optimierte Möbel sorgen für rückenschonendes Arbeiten, Naturholz bei Betten für erholsamen Schlaf. Den Fitness-Coach trägt man als Handy-App bei sich. Der Selbstanbau von Gemüse (urban gardening) kann ebenfalls mittels Smartphone gesteuert werden.

Frauen als Trendsetter

Der neuerdings immer offener gestaltete Grundriss ist weiblichem Einfluss zu verdanken. Kein einsames Kochen im Kämmerlein mehr – Wohnzimmer, Küche und Essbereich sind harmonisch zu einem Großraum kombiniert. Flexibilität ist gefragt – die Möbel sind leicht zu bewegen, Sofas werden zum All-in-one Möbel: Vom bequemen Fernsehsessel zum Doppelbett in wenigen Sekunden. Das Schlafzimmer kommt in Zukunft ohne Kleiderschrank aus – Frauen bevorzugen begehbaren Zugang zu ihrer Garderobe.

Ein Hauch von Nostalgie

Retro-Look ist im Kommen und bestimmt den neuen Wohntrend. Schlichte, funktionelle Möbel wie zu Omas Zeiten bringen Ruhe in den stressigen Alltag. Das nostalgische Design beruhigt und gibt uns ein Gefühl von Sicherheit. Besonders trendy sind Möbel im Stil von 1940-1960 (Mid-Century-Design). Dies kommt auch dem aktuellen Platzmangel in den Stadtwohnungen entgegen – kleinere Möbel mit maximalen Funktionen fügen sich perfekt in kleinste Ecken.

Öffnung nach Draußen

Leben unter freiem Himmel – Balkon und Garten bringen Urlaubs-Feeling in die eigenen vier Wände. Die Möbel erinnern an luxuriöse Hotellounges, romantische Leuchten und exotische Teppiche laden zum Träumen ein. Abschalten nach einem hektischen Tag in einer schnelllebigen Zeit – die richtigen Möbel sollen das unterstützen. Bequeme Sessel, die leicht zu transportieren sind und so immer neu angeordnet werden können, erinnern an die 60er Jahre. Das Kinderzimmer wird klar unterteilt in Ruhe- und Lernbereich.

Im Bad wird´s gemütlich

Ähnlich der Küchenentwicklung geht auch die Gestaltung der Sanitärbereiche neue Wege. Das Bad wird zur Wellness-Oase – ästhetische Möbel mit glatten Fronten, stimmungsvoll durch LED-Beleuchtung untermalt. Nasszellengeignete Holzböden unterstreichen den gemütlichen Charakter, aus dem einstigen Zweckort wird ein Platz für Entspannung und Wohlbefinden.

Stoff für Abwechslung

Textilien werden bunter und von der Struktur her besonders vielfältig. Die Kombinationsmöglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. Blumenmuster mit abstrakter Grafik, Streifen und Uni, Relief oder Glatt – Kreativität ist das Motto. Der Stilbruch als Indiz für Individualität – der Wohntrend 2016 bietet Raum für neue Wege. Dies zeigt sich auch in der Gestaltung von Möbelfronten, die handgeschnitzt oder dreidimensional ebenfalls sehr abwechslungsreich gestaltet werden können.

Tischtrends mit Fuß

Der Wohntrend bei den Tischen betrifft einerseits das Material und andererseits die Gestaltung der Tischbeine. Massivholz ist gefragt – jedoch in Kombination mit Metallbeinen oder bunt lasiertem Holz. Auch die Gestaltung kann ungewöhnlich sein. Gekreuzte oder krumme Tischbeine werden zum Blickfang: extravagant und doch stabil.

Regalmodule für jeden Bedarf

Maximale Flexibilität bieten die neuen Regalmodule. Der Wohntrend geht eindeutig zu beliebig kombinierbaren Teilen, die auch einen Umzug deutlich erleichtern. Auch für Handwerksmuffel stellen die unkomplizierten Regale kein Problem dar – sie können teilweise ohne zusätzliches Werkzeug aufstellen und anordnen.

Grenzenlose Wohnfreuden

Die Designwelt wird immer internationaler – das typisch deutsche Design verschwindet und macht Platz für multikulturelle Gestaltung. Im Zuge der Globalisierung sprechen auch die Möbel eine internationale Formensprache, insbesondere im städtischen Bereich. Gefällt das Design, ist es nicht mehr wichtig, woher es stammt. Damit öffnet der Wohntrend 2016 die Tür zu noch mehr Vielfalt, Individualität und Kreativität.

Booklet gedruckt oder als e-book

VDM Megatrends
VDM Megatrends © Messe Köln/VDM
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Booklet „megatrends“ von VDM-Trendanalystin Ursula Geismann. Hier können Sie das booklet als pdf-Dokument oder als e-book downloaden.