Die Paar-Küche verlangt Kompromisse Sind es überalterte Stereotypen oder ist noch etwas dran, an typisch männlichem und typisch weiblichem Geschmack?…
Frauen- und Männerküchen sind verschieden!
1. Januar 2015Für eine gemeinsame Küche braucht es Kompromisse
Mannheim. Sind es längst veraltete Stereotypen oder unterscheiden sich typisch weibliche und männliche Geschmäcker immer noch? Ja, Wohnpsychologen können an der Kücheneinrichtung auch heute noch erkennen, ob sie von Frauen, Männern oder Paaren bewohnt wird. Stereotypen spielen nach wie vor eine Rolle. Letztendlich aber ist das Wichtigste, dass die neue Küche bzw. die neue Wohnung beiden Partnern gut gefällt.
Männerküchen wirken aufgeräumt, sachlich, fast steril und auf das Mindeste reduziert. Für Männer stellt eine Küche einen rein funktionalen Zweck dar. Nichtsdestotrotz spielt moderne Technik eine große Rolle. In reinen Männerhaushalten findet man häufig ein Induktionskochfeld, eine top Spülmaschine, einen hypermodernen Energiesparkühlschrank, verschiedene elektrische Küchengeräte für so gut wie jede Koch Idee und eine professionelle Edelstahlplatte, alles perfekt integriert in simplen Küchenmöbeln. „Diese Reduktion auf das vermeintlich wesentliche ist vielen Männern dabei nicht bewusst, sie haben schlicht kein Beiwerk im eigenen Fokus halten wohnliche Dekoration für überflüssig“, meint Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK).
Solche Reduzierungen wirken auf Frauen oft kühl und ungemütlich. Sie wissen instinktiv, dass die richtige Dekoration für eine entspannte Kommunikation und ein angenehmes Ambiente sorgt. Kräftige Farben gehören für Frauen zur perfekten Küche genauso wie atmosphärisches Licht einfach dazu. Ebenso diverse Gegenstände und Utensilien, die die Gefühle ansprechen. „Singlefrauen leben natürlich auch mit moderner Küchentechnik, sie ist aber nur einer von vielen Bestandteilen der Küche und nicht das Einzige“, ergänzt Mangels.Frauen improvisieren auch bei der eigentlichen Küchenarbeit mit weiblicher Intuition. Sie benötigen daher meist keine Küchengeräte für jeden erdenklichen Zweck und verzichten lieber auf einen elektrischen Dosenöffner, eine elektrische Zitronenpresse oder einen strombetriebenen Maronengrill. Männer hingegen sind fasziniert von derlei modernen Geräten. Wenn Paare das erste Mal zusammenziehen, kann es in der Auswahl der Kücheneinrichtung und Zubehör bereits zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Allerdings sehen beide schnell die Vorteile der Sichtweisen des anderen. Man ergänzt sich sozusagen und schafft auf diese Weise ein für beide Seiten angenehmes und gemütliches Zuhause. Toleranz und Kompromissbereitschaft sind wichtig, so erlauben Frauen ihren Partnern das ein oder andere technische Spielzeug und Männer wiederum dulden Kräuterschalen und Teelichter.
Schwierig wird es erst beim Thema Essen. Kirk Mangels fügt hinzu: „Die neuesten Studien zur Ernährung der Deutschen zeigen, dass Frauen mehr Obst und Männer lieber Fleisch essen. Konflikte sind hier vorprogrammiert, dessen Ursprung wohl aus archaischen Zeiten stammt, in der Männer wegen der starken körperlichen Beanspruchung mehr energiereiche Proteine zum Überleben brauchten“. Vor allem Singlemänner wählen beim Essen lieber Fleisch als Salat. Interessant ist auch, dass die männliche Bevölkerung mehr Zucker und Süßwaren verzehrt. In der Familie greifen aber auch Männer mal zum Apfel. Gemüse ist übrigens für Frauen und auch Männer seit zwei Jahren auf dem Vormarsch. Man spürt, dass viele Deutsche gesünder leben möchten.
Letztendlich kann man sagen, dass neben der optimalen Ernährung auch die perfekte Einbauküche besonders dann gewählt wird, wenn beide Partner gemeinsam die neue Küche auswählen und auch gemeinsam Kochen und Essen.